Der heutige Tag fing mit dem Besuch beim Bischof Elias Sinkala an. Was haben die Hühner auf dem Bild oben mit dem Bischof zu tun?
Das Bild entstand im Garten hinter seinem Haus. Es ist ein Hinweis darauf, dass ein Bischof in Sambia einen Teil seines Lebensunterhaltes durch eine kleine Landwirtschaft verdient. Pfarrer erhalten hier kein Gehalt, das zum Lebensunterhalt reicht. Bischof Elias Sinkala kam in der in der Nacht von der einwöchigen Synode zurück, die sich mit dem Thema: „Revive thy work, oh Lord“ was soviel heißt wie „Mach Dein Werk lebendig“ (Habakuk 3;2) beschäftigte. Auf die Frage nach der Umsetzung des Mottos, antwortete der Bischof: Wir wollen die Gemeinde in die Lage versetzen, ihre Arbeit vor Ort so zu tun, dass sie die Menschen erreicht. Dazu gehört ein reiches gottesdienstliches Leben mit vielen Chören und Musik, aber auch soziale Projekte. In diesem Zusammenhang erwähnte der Bischof das Projekt CHODORT und das Aidswaisenprojekt ausdrücklich.

Die Shampande Urban Clinic ist mit einfachsten medizintechnischen Mitteln für 46.000 Einwohner*innen zuständig. Mit Clinic ist eine ambulante Krankenstation gemeint, die für die Erstversorgung zuständig ist. In ihr arbeitet kein Arzt. Jeden Tag werden hier bis zu 7 Babies geboren. Die Herausforderungen der Klinik sind die Behandlung von Erkrankungen wie Tuberkulose, Durchfall und Aids.
Schwerkranke werden in das Krankenhaus von Choma geschickt und Medikamente werden kostenlos auf Verordnung ausgegeben. Der Kirchenkreis Dortmund beabsichtigt auch weiterhin dieses Krankenhaus in Kooperation mit action medeor zu unterstützen.

Der Besuch in der Njase Girls Secondary School gab uns einen  Eindruck von einem Mädcheninternat in kirchlicher Trägerschaft. Die 900 Schülerinnen waren mit der Reinigung ihrer Unterkünfte beschäftigt, denn morgen beginnen hier dreiwöchige Ferien. Trotz der einfachen Bedingungen hatten wir den Eindruck, dass die schulische Ausbildung von hoher Qualität und die Schülerinnen zufrieden und fröhlich ans Werk gehen. An der Schule trafen wir auch David Lungu, ein Lehrer, der bei einem früheren Partnerschaftsbesuch in Dortmund dabei war. Das reine Mädcheninternat stärkt die Rolle der Frauen in Sambia und einige Absolventinnen der Schule bekleiden heute hochrangige Positionen in der Gesellschaft.
Während bei uns die kirchlichen Schulen zu mehr als 90 % vom Staat refinanziert werden, muss die Njase Girls School mit den Elternbeiträgen und wenigen staatlichen Zuschüssen auskommen.

Eindrücklich war auch der Besuch im Choma Museum. Neben vielen Ausstellungsstücken zur Volkskunst, wurden wir auch mit den traditionellen magischen Praktiken der sambischen Stämme vertraut gemacht. Auf die Frage an Rev. Oscar Musonda, ob diese Praktiken heute noch eine Rolle spielen, antworte er: „In den Städten begegnet es uns meist versteckt, in den Dörfern wird es offen gelebt. Das ist eine große Herausforderung für die christliche Verkündigung.“