Zum Mittagessen soll es Fufu, Bohnen, Reis, Hühnchen und Fisch geben. Fufu besteht aus Maismehl und Maniokmehl. Wir freuen uns, heute einmal mit zubereiten zu dürfen. Es ist das erste Mal, dass wir mithelfen dürfen – bislang sind wir als Gäste bekocht worden, und haben (meist nur mit den Männern) gemeinsam am gedeckten Tisch Platz genommen. Die Zubereitung haben die Frauen stundenlang am Vormittag übernommen – sie essen nicht gemeinsam mit uns.

Auf dem Boden wird Fleisch und Fisch auf Pappe zerlegt und über Schalen mit Kohle gekocht oder gebraten. Abgewaschen wird in großen Schüsseln, Wasser wird per Hand aus dem Brunnen im Hinterhof gepumpt. Hier gibt es keinen Supermarkt, der Fisch und Hühnchen abgepackt verkauft. Frisch ist das Fleisch dann, wenn es vor Ort geschlachtet wird. Dieses mal sind wir es, die den Fisch töten.

Wir merken, wir bauen uns in Deutschland eine große Distanz zum Essen auf. Fisch kommt aus der Konversenbüchse und Wurst aus der Plastikpackung und selbst ein „frisches“ Stück Fleisch aus der Auslage im Supermarkt oder beim Metzger. Uns wurde an diesem Vormittag deutlich, wie wichtig die Auseinandersetzen mit dem Töten von Tieren sein kann, wenn wir Fleisch und Fisch essen. Fleisch und Fisch verliert in diesen Tagen das Abstrakte, und wird konkret: das, was auf unserem Teller landet, schwam wenige Stunden zuvor noch im Kongo oder lief gackernd über den Hof.