Unterwegs in Sambia
Delegationsreise nach Choma/Sambia, vom 9. – 18. Oktober 2023
Seit 1998 besteht die Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Choma in der United Church of Zambia und dem Kirchenkreis Dortmund; viele gegenseitige Besuche hat es seitdem schon gegeben. Nun macht sich am 9. Oktober erneut eine Gruppe aus Dortmund auf den Weg nach Choma.
Guinness Buch der Rekorde
Wer glaubt, ein Konfirmationsgottesdienst mit fast zwei Stunden Dauer sei lang, der oder die hat noch nicht den Gottesdienst in St. Andrews in unserem Partnerkirchenkreis in Choma/Sambia am letzten Sonntag erlebt. In einer bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche feierten mehr als 600 Gemeindeglieder von 8 - 13.15 Uhr einen Gottesdienst. Fünf Chöre, ein Posaunenchor, Trommeln und Keyboard sorgten für eine musikalisch begeisternde Atmosphäre. Die Leitung des Gottesdienstes hatte der Pfarrer von St. Andrews Rev. Joseph Kasanda. In dem Gottesdienst legten die neuen Mitglieder der Girls Brigade (christliche Pfadfinderinnen) eindrucksvoll ihr Gelöbnis ab. Anschließend wurden alle "Girls Brigaden" jahrgangsweise gesegnet. Eine Besonderheit für uns war der Anbetungsteil zu Beginn des Gottesdienstes. Dieser wurde von Frau Kasanda mit einem inspirierenden Lied eingeleitet.
The real Africa
Irgendwo im Nirgendwo nach einstündiger Fahrt über Sandpisten und löchrige Straßen: Du steigst aus dem Auto und wirst herzlich von einer Gruppe tanzender und singender Frauen in der Tracht der "Women´s Association of the United Church of Zambia" begrüßt. Gestern haben wir über die Caregiver berichtet, die wir heute in Kalomo in der St. Pauls Gemeinde besucht haben. Der herzliche Empfang setzte sich mit Einzug in die Kirche fort. Reverend Esther Mudemba eröffnete mit einen Gebet das gemeinsame Treffen, an dem auch die Aidswaisen und Gemeindemitglieder teilnahmen.
Apropos unterwegs in Sambia
Wer in Sambia reist, muss sich auf vieles gefasst machen. Wie die Bilder beweisen, sind die Straßen abseits der Hauptroute zwischen Choma und Livingston in absolut desolatem Zustand. Schlaglöcher von unglaublicher Größe rütteln die Autos und Fahrgäste durcheinander. Durch die Regenzeit wurden die unbefestigten Sandwege unterspült und ausgehölt. Ein entsprechendes geländegängiges Fahrzeug ist unerlässlich. Viele Menschen sind nach wie vor auch über weite Strecken zu Fuß unterwegs.
Wußten Sie schon was Caregiver sind?
Das sind echte Kümmerer. So werden in dem Aidswaisenprojekt, das der Kirchenkreis unterstützt, die Menschen genannt, die sich um die Schüler*innen und ihre Ausbildung kümmern. Jede Gemeinde des Kirchenkreises Choma unterstützt zwischen zwei und 25 bedürftige Kinder, insgesamt werden von den 100 Bedürftigen 60 mit Dortmunder Mitteln gefördert. Sie sorgen dafür, dass das Schulgeld und Prüfungsgebühren gezahlt und Lernmittel wie Bleistifte, Bücher, Papier, Schuhe und Schuluniformen angeschafft werden. Heute Morgen tagte die Vollversammlung, an der auch etwa 20 Aidswaisen teilnahmen. Der jahrgangsbeste Schüler Christopher Makona betonte in seiner Rede, wie dankbar er für die Unterstützung aus dem Aidswaisenprogramm ist. Er träumt davon, Arzt zu werden. Eine andere Schülerin aus der Klasse 10 überraschte mit dem Berufswunsch, Pilotin werden zu wollen.
Die Hühner des Bischofs
Der heutige Tag fing mit dem Besuch beim Bischof Elias Sinkala an. Was haben die Hühner auf dem Bild oben mit dem Bischof zu tun? Das Bild entstand im Garten hinter seinem Haus. Es ist ein Hinweis darauf, dass ein Bischof in Sambia einen Teil seines Lebensunterhaltes durch eine kleine Landwirtschaft verdient. Pfarrer erhalten hier kein Gehalt, das zum Lebensunterhalt reicht. Bischof Elias Sinkala kam in der in der Nacht von der einwöchigen Synode zurück, die sich mit dem Thema: "Revive thy work, oh Lord" was soviel heißt wie "Mach Dein Werk lebendig" (Habakuk 3;2) beschäftigte. Auf die Frage nach der Umsetzung des Mottos, antwortete der Bischof: Wir wollen die Gemeinde in die Lage versetzen, ihre Arbeit vor Ort so zu tun, dass sie die Menschen erreicht. Dazu gehört ein reiches gottesdienstliches Leben mit vielen Chören und Musik, aber auch soziale Projekte. In diesem Zusammenhang erwähnte der Bischof das Projekt CHODORT und das Aidswaisenprojekt ausdrücklich.