Seit mehr als fünf Jahren stehen sie still, die großen Diesel-Generatoren, die die Stadt
Mbandaka mit Strom versorgt haben. Dennoch sitzen wir bei elektrischem Licht im
Wohnzimmer unseres Gästehauses der Jüngerkirche und arbeiten an unseren Laptops. Eine
Solaranlage versorgt die modernen LED-Lampen und den Kühlschrank.

Wenn 220V zum Aufladen der elektrischen Geräte nötig sind, wird ein Generator im Garten gestartet.
Aber nicht nur im Gästehaus der Kirche ist es nachts hell. Auf dem 8km langen Weg von
Mbandaka nach Bolenge ist die Straße gesäumt von kleinen Läden und Verkaufsständen.
Viele von ihnen sind bis spät am Abend mit LED-Lampen erleuchtet. Solarzellen am
Straßenrand sorgen tagsüber dafür, dass Akkus von Lampen oder Mobiltelefonen erneut mit
Strom versorgt werden. Selbst Straßenlaternen sind durch Solarzellen unabhängig von
öffentlicher Stromversorgung.
Und neben der seit Jahren kaputten Satellitenantenne in Bolenge steht ein Funkmast, der 24
Stunden am Tag die Region mit Mobilfunk und Internet versorgt. Ein Großteil der Menschen,
die wir hier in Mbandaka und Bolenge treffen, arbeitet hart dafür, ein Handy besitzen zu
können. Sie verabreden sich über WhatsApp, lesen Nachrichten im Internet und halten
besondere Momente mit der Handykamera fest. Das digitale Zeitalter hat auch hier bereits
begonnen.