Eine siebenköpfige Gruppe war im Oktober 2023 eine Woche lang zu Gast in unserer englischen Partnerstadt Salford. Es war eine wunderbare Erfahrung, dass auch die vierjährige Zwangspause durch Corona der herzlichen Verbindung nichts anhaben konnte. Wie immer waren wir privat untergebracht und erfuhren so, wie anders manchmal das Leben in einem englischen Haushalt funktioniert.  Aber gerade dies Zusammenleben vertieft die Freundschaft und hilft uns, einander besser zu verstehen.

In der Woche erwartete uns ein spannendes Programm. So besuchten wir den Bridgewater Garden, ein beeindruckend wunderschöner Park, der nach alten Vorbildern neu angelegt worden war. Leider begleitete uns da das englische Regenwetter. Bei einem Ausflug nach Derbyshire hatten wir mehr Glück und konnten die grüne Landschaft mit ihren vielen Schafen unter blauem Himmel bewundern.

Mitte der Woche hatte der Bürgermeister Paul Dennett (Foto: 2. Reihe, 3. von links) uns mit unsern Gastgebern zum Lunch ins Rathaus eingeladen. Er nahm sich viel Zeit,  um uns vom „Spirit of Salford“ zu berichten. Wir spürten es förmlich: seine Begeisterung für die Stadt und ihre Einwohner, das Ziel, alles zu tun, um Menschen in Armut und im Elend zu helfen. Beim Empfang begleiteten ihn die stellvertretende Bürgermeisterin

(vorn mit Kette) mit ukrainischen Wurzeln, ein Salforder Ratsmitglied,  eine Ratsfrau mit Wurzeln im Jemen und ein Ratsmitglied mit kongolesischen Wurzeln. Allein diese Auswahl zeigte uns, wie offen man hier dem Thema Migration gegenüber steht.

Dass die Stadt auch Probleme mit heruntergekommenen Einkaufsvierteln und leerstehenden Läden hat, wurde uns bei einem Spaziergang im Stadtteil Eccles gezeigt.

Vorübergehend versucht man hier mit einem Kunstprojekt „Art Trails“ den Stadtteil   attraktiver zu machen. So bekamen wir viele interessante Einblicke in unsere Partnerstadt.

Wir haben verschiedene Kirchengemeinden besucht und dabei an zwei Gottesdiensten teilgenommen. An einem Abend hatten wir Spaß beim Barndance in einer Kirche.  An einem andern Abend gab es intensive Gespräche über die Arbeit mit Flüchtlingen und auch über unsere Hilflosigkeit angesichts der Kriegsgeschehen. Ein besonderer Ausflug ging zum Moravian Settlement. Das ist eine Siedlung aus dem 18. Jahrhundert des englischen Zweigs der Herrnhuter Brüdergemeinde, die auch heute noch hier Gemeindearbeit leistet.

Wir haben überall Gastfreundschaft und Offenheit erfahren. Erfüllt mit Dankbarkeit und dem Gefühl der Freundschaft sind wir zurückgekommen. Wir freuen uns schon, wenn nächstes Jahr wieder ein Besuch in Lünen stattfinden wird.