Wir sitzen im Büro von Superintendent Goaseb in Walvisbay, in der Shalom Gemeinde. Knapp 12.000 Kilometer liegen zwischen dem Kirchenkreis Dortmund und dem Kirchenkreis Usakos. Aber wir sind nicht nur im Rahmen einer fast 40 jährigen Kirchenkreispartnerschaft, sondern eben auch digital miteinander vernetzt. Jonathan Goaseb erzählt uns, dass er vor wenigen Tagen die Einladung der Freund*innen aus Dortmund und Lünen zum Kirchentag 2019 erhalten hat – per whatsapp. Vielen Gemeinden im Land fehlt es am nötigsten, auch an Computern und Laptops. Aber ein internetfähiges Handy verbindet auch und ermöglicht Kontakt und Mitarbeit. Digital sind wir miteinander vernetzt, über alle Länder und Kontinente hinweg.

Seit wir uns direkt nach Ankunft in Windhoek eine lokale Sim-Karte gekauft haben, waren wir immer und fast überall im Land online. Auch auf den einsamen, kilometerlangen Schotterpisten, weit entfernt vom urbanen Windhoek, funktioniert das Netz (uns scheint, dass es sogar schneller ist als zuhause in Dortmund). Wieder einmal spüren wir, was seit Jahren in den Zeitungen steht: in vielen Gebieten Afrikas wird die Ära von Festnetz-Telefonanschlüssen übersprungen und die Anbindung an die digitale Kommunikation erfolgt direkt.

Glasfaserkabel sind auch Teil unserer Partnerschaft, und die Digitalisierung hat Namibia wie die meisten Länder des Globalen Südens in den letzten Jahren stark verändert. Eine rasante digitale Entwicklung verändert die Kirchen und Gesellschaften und macht vieles erst einmal einfacher. Und dass die Gottesdienstbesucher*innen eine Predigt mitfilmen? Das verursacht kein Stirnrunzeln, sondern wird allgemein akzeptiert und kopiert.

Für unsere Delegation geht es nun wieder zurück nach Deutschland – sicherlich werden wir mit unseren Gastgeber*innen und Partner*innen in den nächsten Tagen und Wochen noch einige Fotos und Berichte austauschen. Digital natürlich.