Eine schöne Gelegenheit war es, dass wir uns die Schule und den Kindergarten des Servizio Cristiano auch von innen anschauen konnten. Die Gebäude in unmittelbarer Nähe zu unserer Unterkunft und natürlich ebenfalls vom Architekten des Servicio Cristiano, Leonardo Ricci entworfen, bieten uns von außen schon einen vertrauten Anblick. Eine Führung von Franziska Steudel, der Verantwortlichen für Fundraising und Partnerschaften, rundet unser Bild nun ab. Zuvor hatte uns die Ansprechpartnerin der scuole Monte degli Ulivi, Nunziatina Burgio, einige Hintergrundinformationen gegeben und wir konnten eigene Fragen zum Schulsystem und den Besonderheiten der Schulen stellen.

Die Schule des Servicio ist unterteilt in Elementar- und Primarbereich, insgesamt besuchen ca. 150 Kinder die Einrichtung, sie werden morgens vom Schulbus eingesammelt und am Nachmittag wieder ins Dorf Riesi gefahren. Die jüngsten Kinder im Alter von 2 1/2 Jahren werden liebevoll Küken genannt und der Schwerpunkt in dieser Gruppe liegt zunächst auf Sauberkeitserziehung und der Entwicklung der Selbstständigkeit, zum Beispiel beim Essen. Die ältesten Kinder des Elementarbereichs, die Delphine, beschäftigen sich schon viel mit Buchstaben und Zahlen. Da die Kinder auf ihrem wunderschönen Außengelände von Olivenbäumen umgeben sind, ist es nur natürlich, dass sie sich auch theoretisch mit dem Thema in kleinen Projekten beschäftigen.

Eine konzeptionelle Besonderheit der scuole Monte degli Ulivi liegt in den Klassenräumen: es gibt thematische Räume für Geografie, für Naturwissenschaften und Sprachen – nicht die Lehrer*innen wechseln den Raum, sondern die Schüler*innen routieren während eines Vormittages. Statt schwerer Schultaschen erhalten alle Schüler*innen zu Beginn einen leichten Beutel, in dem jeden Tag nur das Heft mit nach Hause genommen wird, welches auch wirklich für eine Hausaufgabe benötigt wird. Alle schweren Schulmaterialien bleiben in den Klassenräumen.