Jean Paul Elombe (29) hat am „Institut supérieur de développement rural“ in Mbandaka Umwelt und nachhaltige Entwicklung studiert. Momentan sucht er einen Job und macht ein sechsmonatiges Praktikum bei der Caritas. Trotzdem ist er sozial engagiert.

Wir haben ihn kennen gelernt, als er in seiner Freizeit als Wächter unseres Gästehauses in Mabandaka auf uns und unsere sieben Sachen aufgepasst hat. Regelmäßig haben wir gesehen, dass er die Zeit auf dem Grundstück auch praktisch genutzt hat, um an einem Laptop zu arbeiten.
Gemeinsam mit fünf Studienkolleg*innen und 12 Schüler*innen der Sekundarschule hat er einen Naturfreunde-Verein gegründet, der sich „Fondation des Jeunes Amies de la Nature“, kurz FOJAN nennt. Sie haben erkannt, dass die Menschen verantwortlich für Umweltzerstörung und Klimawandel sind und damit ihre eigenen Lebensgrundlage zerstören. Weil die Jugend die Zukunft gestalten wird, wollen die „Jungen Freunde der Natur“ Gleichaltrige informieren und durch Vorträge und Workshops für den Naturschutz sensibilisieren.
Jean Paul hat uns ein Feld gezeigt, dass der Verein bewirtschaftet. Auf dem Gelände des Mädchengymnasiums der Jüngerkirche in Mbandaka bauen sie Amaranth und Zierpflanzen an, um durch den Verkauf Geld für ihre Projekte zu gewinnen. Bereits bei der Bewirtschaftung des Feldes verzichten sie auf die sonst übliche Brandrodung, um Schaden an der umliegenden Natur zu vermeiden. Freundschaft mit der Natur nehmen sie sehr wörtlich: Eine Freundschaft beruht auf Geben und Nehmen.

Mit dem erarbeiteten Geld betreiben sie aktiven Naturschutz. Entlang der Straßen pflanzen sie Bäume, die vor der sengenden Sonne schützen und das Stadtklima verbessern. Als Projekt haben sie sich vorgenommen, auf einem der großen Märkte in Mbandaka Mülleimer aufzustellen und ein System zur regelmäßigen Leerung zu implementieren. Außerdem wollen Sie am Markt Toiletten einrichten, um die Arbeitsbedingungen der Händer*innen zu verbessern, die sich momentan notgedrungen in der Umgebung des Marktes erleichtern.

Die jungen Menschen, die sich bei FOJAN engagieren, haben Großes vor und wenden das Wissen aus ihrem Studium direkt praktisch an. Nach einer Analyse der Ausgangssituation wurde ein Problem identifiziert und eine Lösung gesucht, die zu den vorhandenen Bedingungen und Ressourcen passt. So werden, in Zusammenarbeit mit einem Schweißer, Mülleimer aus Metall entwickelt, die mit einem Beton-Fuß vor Diebstahl geschützt werden und dennoch gut zu leeren sind.

Wir wünschen Jean Paul und seinem Team viel Erfolg und Durchhaltevermögen. Denn Umweltschutz betrifft jede*n von uns.