Dann betreten wir „deutschen Boden“. Kaum haben wir im Wartezimmer der Deutschen Botschaft in Kinshasa Platz genommen, werden wir schon in einen Konferenzraum geführt. Die Ausstattung zeugt von einer guten digitalen Vernetzung. Alle vorhandenen Computer sind mit Webcams ausgestattet. Der Stellvertretende Botschafter und sein Mitarbeiter sind erst seit August diesen Jahres in Kinshasa. Sie interessieren sich sehr für unsere Eindrücke aus Bolenge, Lilanga und Bobangi, da sie diese Orte selbst noch nicht besucht haben. Der Stellvertretende Botschafter ist besonders beeindruckt von dem Ambulanzboot. Während seiner gesamten bisherigen Tätigkeit in Afrika ist ihm kein vergleichbares Projekt untergekommen.

Die Stimmung im Gespräch empfinden wir als sehr angenehm und wertschätzend. Es werden Witze gemacht und auch unsere kritischen Fragen haben hier Raum: Welches Bild vom Kongo will die Deutsche Botschaft in Deutschland fördern, wenn Fotos auf ihrer Website vor allem Naturaufnahmen zeigen? Welches Deutschlandbild zeichnet das Oktoberfest-Plakat, das vor der Botschaft aushängt? Und wie kann vermittelt werden, dass in Deutschland nicht jede*r reich ist? Auch wenn Öffentlichkeitsarbeit nicht zum Kerngeschäft der Botschaft gehört, scheinen wir den einen oder anderen wunden Punkt getroffen zu haben und wir sind gespannt auf die angekündigte Neuauflage der Website.

Im Innenhof nehmen wir noch ein gemeinsames Foto für die Facebook-Seite der Botschaft auf. Im Hintergrund ein gepflegtes Grundstück und ein modernes Gebäude mit elektrischer Beleuchtung. Der Stellvertretende Botschafter verabschiedet uns mit der Einladung, beim nächsten Besuch in Kinshasa wieder vorbei zu kommen. Darauf kommen wir gerne zurück.
(Das Foto zu diesem Artikel zeigt unsere Delegation an der Markierung des Äquators in Bolenge – in der Deutschen Botschaft selbst mussten wir unsere Handys abgeben und haben daher kein Foto).